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Für Sie
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-----> Schwanger und neue Arbeitsstelle - Wie ehrlich müssen Frauen beim Jobwechsel sein ?
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Artikel von Sarah Petersen
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01.08.2023
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Viele Frauen erleben während der Schwangerschaft einen Rückschlag in ihrer Karriere.
Das muss jedoch nicht der Fall sein.
Es ist möglich, während der Schwangerschaft nach neuen und aufregenden Beschäftigungsmöglichkeiten zu suchen.
Niemand sollte Sie davon abhalten oder entmutigen.
Ist es sinnvoll, sich während der Schwangerschaft um eine Stelle zu bewerben ?
Welche Faktoren sollten Sie berücksichtigen, und wie viel sollten Sie Ihrem (potenziellen) Arbeitgeber über Ihre Schwangerschaft verraten ?
Entdecken Sie die Antworten auf diese Fragen und mehr zum Thema Schwangerschaft und Arbeit hier.
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-----> Wie ehrlich muss man beim Bewerbungsgespräch sein ?
-----> Eine Schwangerschaft kann ein schwieriges Thema darstellen.
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-----> Muss man im Bewerbungsgespräch die Schwangerschaft erwähnen ?
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Ob Sie potenziellen Arbeitgebern Ihre Schwangerschaft mitteilen sollten oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wenn Ihre Schwangerschaft bereits sichtbar ist, könnte es ratsam sein, den Arbeitgeber zu informieren, da er vielleicht schon einen Verdacht hat.
Wenn Ihre Schwangerschaft jedoch bei Vorstellungsgesprächen noch nicht sichtbar ist, sind Sie nicht verpflichtet, diese Information in Ihrer Bewerbung oder während des Vorstellungsgesprächs preiszugeben.
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Dies gilt auch, wenn Sie sich für eine befristete Stelle bewerben, die Sie nur vorübergehend ausfüllen können.
Wenn Sie sich jedoch für eine befristete Stelle bewerben, die Sie nicht annehmen wollen, ist es unsicher, ob Sie Ihre Schwangerschaft offenlegen müssen oder ob der Arbeitgeber das Recht hat, danach zu fragen, da die Rechtsprechung keine eindeutige Antwort auf diese Situation gegeben hat.
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-----> Was, wenn die Frage nach einer Schwangerschaft gestellt wird ?
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Wenn Sie schwanger sind, sind Sie nicht verpflichtet, diese Information während eines Vorstellungsgesprächs preiszugeben, selbst wenn der Gesprächspartner danach fragt.
Die Frage nach der Schwangerschaft ist nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten.
Wenn Ihnen eine solche Frage gestellt wird, können Sie sich entscheiden, nicht zu antworten oder falsche Angaben zu machen.
Wenn Sie sich online um eine Stelle bewerben, während Sie schwanger sind, aber Ihre Schwangerschaft verschweigen, fragen Sie sich vielleicht, ob das später Konsequenzen haben wird.
Glücklicherweise hat das Verschweigen Ihrer Schwangerschaft keine negativen Folgen, genauso wenig wie eine kleine Lüge, wenn Ihnen bei einem Vorstellungsgespräch eine unangemessene Frage gestellt wird.
-----> Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass ein Arbeitgeber, der mit Ihnen unzufrieden ist, andere Möglichkeiten finden kann, Sie zu entlassen.
Letztendlich sollte die Entscheidung, ob Sie potenziellen Arbeitgebern Ihre Schwangerschaft offenlegen, von Fall zu Fall getroffen werden, wobei zu berücksichtigen ist, wie sich dies auf Ihre Erfolgschancen auswirken kann.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, offen über Ihre Schwangerschaft zu sprechen, kann es hilfreich sein, auch über Ihre Pläne für die Zeit nach der Geburt zu sprechen und darüber, wann Sie an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren wollen.
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-----> Was spricht für eine Jobsuche in der Schwangerschaft ?
Hier finden Sie einige Gründe, warum sich schwangere Arbeitnehmerinnen auf eine neue Stelle bewerben können und sollten:
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-----> Höheres Einkommen:
Ein Stellenwechsel ist oft mit einem höheren Gehalt verbunden, was auch zu einer Erhöhung des Elterngeldes führen kann.
Bei der Berechnung des Elterngeldes werden die letzten zwölf Monate des Einkommens vor der Geburt des Kindes berücksichtigt.
Eine Gehaltserhöhung in einem neuen Job kann sich also positiv auf Ihr Elterngeld auswirken.
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-----> Chancen ergreifen:
Es kommt nicht jeden Tag vor, dass Sie Ihren Traumjob finden.
Wenn Sie während der Schwangerschaft auf Ihren absoluten Traumjob stoßen, ist das eine Chance, die Sie in Betracht ziehen sollten.
Solche Gelegenheiten bieten sich vielleicht nicht so bald wieder, und es gibt keinen Grund, Ihre Karriere zu unterbrechen, nur weil das Kind noch nicht da ist.
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-----> Familienfreundliche Arbeitgeber:
Nicht alle Unternehmen haben Vorbehalte gegenüber schwangeren Bewerberinnen.
Viele Arbeitgeber bezeichnen sich sogar als familienfreundlich und weisen in ihren Stellenausschreibungen auf diesen Aspekt hin.
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-----> Einige Arbeitgeber bieten sogar Vergünstigungen wie Heimarbeit oder Zuschüsse für Kinderbetreuung an. <-----
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Wenn Sie mutig sind, können Sie den einstellenden Manager im Vorstellungsgespräch direkt nach der Familienfreundlichkeit des Unternehmens fragen.
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-----> Gehaltsanspruch:
In Fällen, in denen eine Schwangerschaft den Antritt der Stelle verhindert, haben Sie dennoch Anspruch auf den vollen Lohnanspruch.
Selbst wenn Sie nicht arbeiten konnten, bevor Sie wegen des Mutterschutzes nicht arbeiten durften, haben Sie Anspruch auf Ihren vollen Lohn.
Der Schutz des ungeborenen Kindes hat in diesem Fall Vorrang.
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-----> Risikominimierung:
Es ist zwar ein düsteres Thema, aber in den frühen Phasen der Schwangerschaft besteht das Risiko einer Fehlgeburt.
Nach Angaben des Universitätsklinikums Bonn kommt dies bei 15 Prozent aller klinischen Schwangerschaften vor.
In Anbetracht dieser Tatsache ist es wichtig, dass Sie Ihre berufliche Entwicklung nicht ausschließlich vom Verlauf Ihrer Schwangerschaft abhängig machen und Ihrem Arbeitgeber die Schwangerschaft nicht zu früh mitteilen.
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-----> Es gibt auch Gründe gegen eine Bewerbung von Schwangeren
Weibliche Bewerberinnen sollten sich neben den Pro-Argumenten auch einiger negativer Aspekte bewusst sein und diese berücksichtigen, wenn sie sich um eine Stelle bewerben, während sie schwanger sind.
Wenn Sie sich um eine Stelle bewerben, ohne Ihre Schwangerschaft offenzulegen, kann das Ihre Beziehung zu Ihrem zukünftigen Chef von Anfang an belasten.
Arbeitgeber können sich getäuscht fühlen, wenn sie eine neue Mitarbeiterin erwarten, ihr eine Chance geben und sie dann sofort wegen Mutterschaftsurlaubs oder einer langen Elternzeit ausfallen lassen.
----> Dies könnte zu einer Kündigung oder Degradierung führen, und Sie erhalten möglicherweise kein positives Arbeitszeugnis.
Außerdem besteht während des Mutterschaftsurlaubs ein Beschäftigungsverbot, und Sie sollten keiner Arbeit nachgehen, die Ihre Gesundheit oder die Gesundheit des Kindes gefährden könnte.
Auch die Arbeit in Nachtschichten, an Sonntagen, Feiertagen oder Überstunden ist verboten.
----> Es ist wichtig, dass Sie ehrlich sind und Fragen zur Schwangerschaft wahrheitsgemäß beantworten.
Zudem kann die Täuschung Ihres Arbeitgebers zu erheblichen Kosten führen, da er verpflichtet ist, einen Teil Ihres Gehalts zu zahlen, eine Ersatzkraft zu finden und Schulungen anzubieten.
-----> Kleine Unternehmen haben möglicherweise Schwierigkeiten, diese Kosten zu tragen.
Letztendlich ist es eine Frage des Gewissens und Ehrlichkeit zahlt sich oft mehr aus, als man denkt.
Man sollte sich also gut überlegen, ob man im Vorstellungsgespräch wirklich lügen möchte.
Und schließlich:
Selbst wenn Sie sich bewerben, während Sie schwanger sind, ohne von der Schwangerschaft zu wissen, bleiben der gesetzliche Kündigungsschutz und andere Rechte unangetastet.
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----> Fazit:
Letztendlich muss jede Frau selbst entscheiden, ob sie ihr süßes Geheimnis für sich bestellt.
Allerdings stellt sich die Frage, ob sie sich mit einer Verheimlichung tatsächlich einen Gefallen tut.
-----> Eventuell wäre es sinnvoller, auf andere Job-Alternativen wie Freelancing, befristeten Jobs, eine Weiterbildung oder einer passiven Jobsuche zu setzen.
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Quelle
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